Reisebericht 13
01.08.2001 DER KANAL VON KORINTH
Am Tag unseres Aufbruchs in Alimos Athen paddelten wir durch den riesigen Frachthafen von Pireas.
Dort hiess es aufpassen, denn ständig kreuzten große Frachter unseren Weg. Leider war das Wasser im Hafen sehr verschmutzt und wir waren froh, dass er endlich hinter uns lag.
Zwei Tage später erreichten wir am späten Abend nach einem 12-Stunden-Tag des Paddelns den Kanal von Korinth. Der zuständige Beamte im Tower meinte, er glaubt nicht, dass wir eine Genehmigung bekommen, den Kanal mit unseren Faltbooten passieren zu dürfen. So hängt alles an dem Treffen morgen mit der General Manangerin Dany Adanassioti-Papavasiliou ab. Etwas geknickt legen wir uns neben unseren Faltbooten zum Schlafen!
Das Zusammentreffen mit der Managerin am nähsten Tag fiel sehr positiv aus, auch da half es, dass sie uns bereits aus den Medien kannte! Natürlich bekamen wir die Ausnahmegenehmigung (und das kostenlos!!), den Kanal passieren zu dürfen, der extra dafür gesperrt wird. Das Management organisiert nun fleissig für den nächsten Tag, 10.00 Uhr, ein Pressemeeting und wir wurden zum Mittagessen eingeladen.
Dort treffen wir Lieve Assimakopoulou - Hellebuyck, eine Belgierin, verheiratet mit Philippe, dem Vizebürgermeister von Korinth! Lieve ist total nett und eigentlich hat sie keine Zeit, da sie den Travel Service 24 Hours (email: livatek@otenet.gr) in Korinth leitet - doch für uns nimmt sie sich Zeit und wir bekommen eine spezielle Führung durch die sehenswerte und historische Stadt Korinth! Solche Leute wie Lieve sind fÖr uns was ganz besonderes - sie hat uns sehr geholfen und die Gastfreundschaft war einmalig!
Wir kõnnen nur DANKE sagen für ihre tolle Freundschaft. Um 19.00 Uhr war der Willkommensempfang im Rathaus durch den Bürgermeister und des gesamten Gemeinderates. Zum Ausklang dieses ungewõhnlichen Tages waren wir Ehrengäste im grõßten Casinos Europas, hier in Korinth mit 1.500 Angestellten! Dort bekamen wir ein Abendessen aufgetischt, das einfach vorzüglich war, und das wir uns natürlich niemals leisten hätten kõnnen - davon werden wir noch lange träumen, wenn es wieder an die täglichen Nudeln und Reis geht!
Am nächsten Tag paddelten wir durch den historischen Kanal von Korinth; uns voraus ein Pilotboot, auf dem TV und Zeitungsreporter mitfahren durften.
Der Kanal von Korinth:
Die erste Idee, einen Kanal zu schaffen, der das Ionische Meer und die Úgais verbindet, hatte PERIANDRUS 602 B.C. Doch er hatte zu jener Zeit nicht die technischen Mittel, seine Idee durchzuführen. So wurden die Schiffe weiterhin über gefettet Holzstämme von Sklaven 6 km über Land gezogen! Das kann man sich heute gar nicht mehr vorstellen, welche Schinderei dies bedeutet hat.
Weitere Bemühungen, einen Kanal zu schaffen, erfolgten durch J. CEASAR im Jahre 44 B.C. und durch Kaiser Nero, der im Jahre 37-68 A.C. mit 6.000 jüdischen Sklaven versuchte, einen Kanal zu schaffen.
Endgültig gelang es im Jahre 1893, durch die internationale Zusammenarbeit verschiedener Firmen den Kanal zu vollenden. Also 24 Jahre später als der Suez Kanal!
Für uns war es ein unbeschreibliches Gefühl, durch diesen 6 km langen Kanal zu paddeln und hinaufzusehen auf die 80m hohe Brücke (wäre doch was für alle Abseilfans - Harald!!), die die Insel Pelopones mit dem Festland verbindet!
Wer weiss schon, wieviel Mühe und Schweiss an diesen glatten aufragenden Steilwanden hängt! Die Stadt Korinth, in der man fleissig bemüht ist, Attraktivität und GemÖtlichkeit für ihre Besucher zu schaffen, hinterlässt in uns einen bleibenden Eindruck.