Reisebericht 24
AUS BARCELONA STAND km 8.079
Auf Wiedersehen Frankreich, Willkommen in Spanien in der Region Katalonien. Katalonien, jenes Dreieck im Nordwesten der iberischen Halbinsel ist spanisch auf dem Papier, aber keineswegs im Herzen, eine wahrhaft eigenständige Nation. Die Region hat ihre eigene Sprache, Geschichte und Kultur.
Gleich in unserer ersten Nacht in Spanien überrascht uns ein starkes, unheimliches Sommergewitter. Eine gute Abkühlung nach der ewigen Hitze. So schnell es aber über uns hereinbricht, so schnell ist es auch wieder weg. Wegen der Stechmücken hatten wir für die Nacht zum Glück unser Zelt aufgebaut.
Kommen nun an die Costa Brava, die wir wirklich nur empfehlen können, das Wasser ist klar, sauber und tiefblau. Einfach genial zum Paddeln. Costa Brava wird auch "wilde Küste genannt" und zieht sich mit felsigen Meeresarmen kieferbestandener Felsenküste, geschützten Buchten und goldenen Sandstränden von der französischen Grenze nach Süden bis Blanes.
Lernen später einige Jugendliche aus Barcelona kennen, mit denen wir uns auf der Insel Portligat treffen. Sie zeigen uns das Haus von Salvator Dali, das uns gegenüber auf dem Festland steht. Bevor wir weiterpaddeln drücken sie uns 2 Plastiktüten voll Lebensmittel als Reiseproviant in die Hand. Erleben wiedermal unglaubliche Gastfreundschaft, immer wieder schenken uns Spanier Wasser oder Früchte einfach so und dass noch dazu in der Haupturlaubszeit wo es nur so von Touristen wimmelt.
Nach Loret de Mar (Blanes) endet die felsige Küste und es beginnen die Vorstädte Barcelonas mit ewig langen Sandstränden. Erwischen einen der seltenen guten Segeltage und kommen 36 km weit bis Port de Balis.
Die Tage sind unglaublich heiss und auch wir haben Probleme, da wir den ganzen Tag über der Sonne ausgesetzt sind. Nach unserer Zwangspause sind wir das einfach nicht mehr gewohnt und die Hitze laugt uns aus. Trinken ist wichtig und zum Essen müssen wir uns abends zwingen. Rainer geht oft Harpunieren oder holt Muscheln, die wir gleich roh verspeisen und die köstlich schmecken.
Der Royal Club Maritim de Barcelona, der von einer hundertjährigen Tradition geprägt und auch heute noch voller Leben ist, befindet sich mitten in der Stadt. Durch die besonders schöne Lage des Clubs hat man einen weiten Blick über die Stadt. Der Hafen von Barcelona gehört zu den wichtigsten Häfen des Mittelmeeres, vor allem für Handel und Tourismus. Durch seine breite Einfahrt bietet er Schutz und kann auch bei klimatisch schwierigen Verhältnissen angelaufen werden.
Vier Monate bevor wir Barcelona erreichten, erhielten wir ein Email von Rainer S., der als Ingenieur von VW in Barcelona arbeitet. Er verfolgt uns begeistert auf unserer Homepage und hat uns seine Wohnung, gleich hier am Hafen von Prot Vell angeboten. Nach einem Anruf und Treffen bringt er uns ins Apartment mit einer wunderschönen Aussicht über den Hafen. So Rainer, wir danken dir herzlichst für deine spontane und unkomplizierte Gastfreundschaft und wünschen dir und Esther zur Realisierung eurer Träume und Projekte alles erdenklich Gute und Gottes Segen.
Barcelona eine Mittelmeermetropole und Hauptstadt der ca. 6. Millionen Katalanen. Besuchen viele Sehenswürdigkeiten z.B. die berühmte "Sarada Familia" von Gaudi und auch "Las Ramblas". Las Ramblas, dass ist der vielgeliebte "paseo" der Stadt. Über einem ausgetrockneten Flussbett sind fünf Boulevards entstanden, die von der Placa de Catalunya bis zur Kolumbus Statue und zum Hafen ineinander übergehen. Es ist eine Flanierstraße mit Straßencafés, ein Stelldichein der Strassenmaler und Unterhaltungskünstler. Am 26.08.03 ist für 11.00 Uhr unser Meeting mit der Presse angesetzt. Es ist immer ein Nervenkitzel, wer und ob überhaupt jemand erscheint. Plötzlich waren sie doch alle da.
Zehn Minuten vor elf geben wir bei unseren Faltbooten bereits die ersten Interviews, als wir aus dem Augenwinkel zwei Herrn im Anzug und eine Frau auf uns zusteuern sehen. Eine echte Überraschung: Es ist der stellvertretende Generalkonsul Herr Marco Acquaticci, der uns im Namen des Generalkonsuls der Bundesrepublik Deutschland hier in Barcelona herzlichst Willkommen heisst.
Wir hoffen dass es seinem Genick wieder gut geht, denn beim Fotografieren hat ihn die hinter uns stehende Flaggenstange des Clubs beim Umfallen getroffen. Zwei Minuten zuvor schlug dieselbe auf Franziskas Hinterkopf. Der Kommentar des Konsuls beim Aufschlag der Stange: "Jetzt hat es auch mich erwischt". Naja wir haben es beide überlebt.
Wir geniessen noch ein paar Tage in Barcelona, bevor wir weiterpaddeln in Richtung Valencia.